Die Energiewirtschaft umfasst die Energiegewinnung, die Energieumwandlung und die Bereitstellung von Energie zur Endnutzung. Dazu zählt beispielsweise die Förderung fossiler Energieträger wie Braunkohle oder Erdgas, die Stromerzeugung in Kohle- und Gaskraftwerken, ebenso die Gewinnung von Strom aus erneuerbarer Energie, aber auch die Herstellung von Kraftstoffen in Raffinerien oder die Verteilung von Energie in Erdgas- und Fernwärmenetzen. In Zukunft werden Prozesse, wie die Elektrolyse von Wasserstoff oder die Herstellung anderer synthetischer CO₂-freier Kraftstoffe, relevant werden.
Die Transformation der Energiewirtschaft ist für die Energiewende höchst relevant, da sie etwa ein Drittel der deutschen THG-Emissionen ausmacht, wobei der größte Teil bei der Verstromung von Braun- und Steinkohle, Erdgas und Öl entsteht. Des Weiteren findet ein großer Teil der Dekarbonisierung der anderen Sektoren durch Elektrifizierung statt, was eine weitgehend erneuerbare Stromerzeugung voraussetzt.
Wesentliche Strategie zur Emissionsminderung sind der Ausstieg aus der Kohleverstromung, der Ausbau der Windenergie und der Photovoltaik und schließlich die Umstellung notwendiger verbleibender Gaskraftwerke auf die Verbrennung von grünem Wasserstoff. Parallel muss die Energieinfrastruktur den steigenden Bedarfen nach Dezentralität und der Speicherung von elektrischer Energie angepasst werden.
Jährliche THG-Emissionen, die in der Energiewirtschaft etwa durch Umwandlung von Energieträgern in Strom und Wärme, aber auch durch die Förderung von Energieträgern oder die Herstellung von Kraftstoffen in Raffinerien entstehen.
Die THG-Emissionen der Energiewirtschaft sind stark von der fossilen Stromerzeugung dominiert, außerdem von der Wärmeerzeugung und der Kraftstoffherstellung in Raffinerien. Aufgrund des steigenden CO₂-Preises im europäischen Emissionshandel und dem (teils) daraus folgenden Rückgang der Kohleverstromung sind in 2015-20 auch die Emissionen deutlich gesunken. In 2020 haben dazu auch eine geringere Stromnachfrage als Folge der Corona-Pandemie und eine wetterbedingt höhere Stromerzeugung aus Windenergie beigetragen.
CO₂-Emissionen, die in der Energiewirtschaft bezogen auf die Netto-Stromerzeugung (abzüglich Eigenverbrauch der Kraftwerke) entstehen.
Klimaschutzszenarien zeigen übereinstimmend, dass Strom der Energieträger ist, der am schnellsten und am einfachsten dekarbonisiert werden kann. Dies zeigt sich anhand der CO₂-Intensität der Stromerzeugung: Diese sinkt in den Zielszenarien bereits bis zum Jahr 2030 auf 50-80 gCO₂/kWh, im Vergleich zu 330-370 gCO₂/kWh in den Jahren 2019-21.
Installierte elektrische Leistung von Windenergieanlagen auf See, bereinigt um den Eigenverbrauch (Netto-Leistung).
Der schnelle Ausbau der installierten Leistung Erneuerbarer Energien wirkt unmittelbar reduzierend auf die Emissionsintensität der Stromerzeugung und - mit zunehmender Elektrifizierung anderer Sektoren - auch auf die Transformation außerhalb der Energiewirtschaft.
Installierte elektrische Leistung von Windenergieanlagen an Land, bereinigt um den Eigenverbrauch (Netto-Leistung).
Der schnelle Ausbau der installierten Leistung Erneuerbarer Energien wirkt unmittelbar reduzierend auf die Emissionsintensität der Stromerzeugung und - mit zunehmender Elektrifizierung anderer Sektoren - auch auf die Transformation außerhalb der Energiewirtschaft.
Installierte elektrische Leistung von Frei- und Dachflächen-Photovoltaik, bereinigt um den Eigenverbrauch (Netto-Leistung).
Der schnelle Ausbau der installierten Leistung Erneuerbarer Energien wirkt unmittelbar reduzierend auf die Emissionsintensität der Stromerzeugung und - mit zunehmender Elektrifizierung anderer Sektoren - auch auf die Transformation außerhalb der Energiewirtschaft.
Jährliche Netto-Stromerzeugung (abzüglich des Eigenverbrauchs der Kraftwerke) aus Braunkohle-, Steinkohle-, Gas- und Ölkraftwerken.
Die CO₂-Emissionen aus der Energiewirtschaft sind maßgeblich durch die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen - Stein- und Braunkohle, Erdgas und Öl - bestimmt. Parallel zum Ausbau der Erneuerbaren muss daher auch der Ausstieg aus der fossilen Stromerzeugung schnell vorangetrieben werden.
Elektrische Leistungsaufnahme aller installierten und geplanten Elektrolyseure zur Herstellung von Wasserstoff.
Die Verfügbarkeit von erneuerbar erzeugtem (klimaneutralem, grünem) Wasserstoff ist eine entscheidende Säule der Energiewende zur Klimaneutralität. Der Einsatz wird dort notwendig werden, wo die Dekarbonisierung nicht durch Elektrifizierung erreicht werden kann (z.B. als Grundstoff und Wärmequelle für viele Industrieprozesse), und in der Energiewirtschaft in Zeiten niedriger Stromerzeugung aus Erneuerbaren.